Unter Kölner Leitung kreuzt das deutsche Forschungsschiff SONNE vor der chilenischen Küste

Am 8. Oktober ist das deutsche Forschungsschiff SONNE im chilenischen Hafen von Antofagasta zur Expedition SO315 in See gestochen. Während der knapp sechswöchigen Forschungsfahrt vor der Küste Nordchiles sammelt ein internationales Team von Wissenschaftler:innen unter der Leitung von Prof. Patrick Grunert (Universität zu Köln, Institut für Geologie und Mineralogie) im Projekt „CARNIVAL“ umfangreiches Probenmaterial aus Sedimenten des Meeresbodens und der Wassersäule. In den ersten drei Wochen konnten bereits 31 Stationen angesteuert werden. Aus der Zusammenschau von Sedimentkernen und Wasserproben unterschiedlicher Wassertiefen soll die paläozeanographische Entwicklung des Humboldtstroms sowie seine Bedeutung für den Feuchtigkeitstransport an Land und damit die paläoklimatische Entwicklung der Atacama-Wüste während der letzten Million Jahre untersucht werden. Gefördert wird die Kooperation der Universitäten Köln und Bonn, dem Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (MARUM) in Bremen und dem Alfred-Wegener-Institut (AWI) Bremerhaven durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt. Mehr über das Forschungsschiff SONNE und Expedition SO315 gibt es hier.

Besondere Bedeutung kommt im Rahmen des Projekts mikroskopisch kleinen, im Ozean lebenden Einzellern zu. Diese sogenannten Foraminiferen stehen im Zentrum der Forschungsarbeiten des Kölner Mikropaläontologie-Teams um Prof. Grunert. Ihre Verteilung im Untersuchungsgebiet sowie die Einbettung ihrer winzigen Schalen als Mikrofossilien in die Sedimente des Meeresbodens bilden die Grundlage für die geplanten paläozeanographischen und paläoklimatischen Rekonstruktionen.

Kontakt:

Prof. Dr. Patrick Grunert
Institut für Geologie und Mineralogie
AG Mikropaläontologie und Paläoökologie
+49 221 470-90361
pgrunertuni-koeln.de