Erdbebenstation Bensberg
Die wichtigste Aufgabe der Erdbebenstation Bensberg besteht heute in der Erfassung und wissenschaftlichen Auswertung der Erdbeben in den nördlichen Rheinlanden, insbesondere der Niederrheinischen Bucht. Das geologisch gesehen relativ junge Senkungsfeld dieser Bucht gehört neben dem Oberrheingraben, der Schwäbischen Alb und dem Vogtland zu den wichtigen Erdbebengebieten Deutschlands.
Die Erdbeben der nördlichen Rheinlande werden in der Bensberger Station lokalisiert und katalogisiert. Bei stärkeren Beben werden die Herdmechanismen untersucht, und bei spürbaren Beben werden, basierend auf Angaben aus der Bevölkerung, makroseismische Karten erstellt. Die Arbeit erfolgt in engem Datenaustausch mit anderen Stationen im Inland und benachbarten Ausland. Neben der Überwachung der Seismizität der Rheinlande erfüllt die Erdbebenstation Bensberg als kleines Mosaiksteinchen eines weltweiten Netzes seismologischer Stationen auch eine Aufgabe bei der internationalen Erdbebenbeobachtung.
Ebenso für Lehraufgaben an der Universität und für die Information der Öffentlichkeit werden die Daten der Seismometer für Fernbeben verwendet.
Im Rahmen von Abschlussarbeiten und in Forschungsprojekten werden Themen der Seismologie und Ingenieurseismologie, meist mit Bezug zur Region, bearbeitet.
Haben sie ein Erdbeben gespürt?
„Bereits vor der Gründung der Erdbebenstation Bensberg im Jahre 1951 haben sich Mitarbeitende des Geologischen Institutes intensiv mit der Erhebung makroseismischer Daten von Erdbeben im Rheinland befasst und darüber publiziert. Seit Bestehen der Station in Bensberg wurde diese Aufgabe dann dort systematisch fortgeführt, besonders durch die Arbeiten von Prof. L. Ahorner und Dr. Hein Meidow, und besteht bis zum heutigen Tag. Mit den gewachsenen Kapazitäten des Internets wurde 2001 hierzu die Möglichkeit eingerichtet einen online Fragebogen auszufüllen, der sich bei dem Alsdorf Erdbeben im Jahre 2002 (Magnitude 4.9) erstmals bewährt hat. Dieses Erdbeben zeigte aber auch wie wichtig eine grenzüberschreitende einheitliche makroseismiche Datenerfassung ist und seit 2003 wird diese Datensammlung in enger Kooperation mit dem Königlich Belgischen Observatorium (ORB) in Uccle (Brüssel) durchgeführt.
Wenn Sie Ihre Beobachtungen zu einem Erdbeben mitteilen möchten, kommen sie hier zur Online-Befragung.