Am 2. August 2019 startete das deutsche Forschungsschiff SONNE von Singapur aus ins Südchinesische Meer zur Schiffsexpedition SO269-SOCLIS unter Fahrtleitung der Forscherin Joanna Waniek vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW). An über 70 Stationen vor der Küste Hongkongs werden 24 deutsche und 16 chinesische Wissenschaftler*innen untersuchen, wie sich natürliche Stoffe und schädliche Substanzen menschlicher Herkunft im dortigen Schelfgebiet bis in tiefere ozeanische Regionen verteilen, welche physikalischen Prozesse dafür verantwortlich sind, wie weit der negative Einfluss urbaner und industrieller Ballungszentren ins Meer hineinreicht, und wie sich unterschiedliche Klimabedingungen auf diese Prozesse auswirken. Die Expedition endete am 3. September in Hongkong.
Dabei spielen Foraminiferen (mikroskopisch kleine Einzeller mit Kalkschale) als sogenannte Bioindikatoren eine wichtige Rolle: Sowohl ihre Verteilung als auch die geochemische Zusammensetzung der Kalkschalen können wichtige Hinweise auf zeitliche und räumliche Veränderungen in Lebensräumen geben, die unter anderem durch menschlichen Einfluss verursacht wurden. Während der Zeit an Bord sammelt Jassin Petersen von der Universität zu Köln mit Netzen und Sedimentkernen Foraminiferen, die im Oberflächenwasser und am Meeresboden leben. Im Anschluss an Untersuchungen an Bord werden Laboranalysen in Köln und in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz unter Einbindung der Forschungsarbeiten von beteiligten Arbeitsgruppen des IOW und von allen weiteren Fahrtteilnehmern geschehen.
Hier geht es zum Videobeitrag: https://youtu.be/S5q9wNilVhA